Die Flutkatastrophe im Juli 2021 macht klar, dass die Forderung, alle neuen PKW ab 2035 nur noch mit Elektro-Antrieb zuzulassen, nicht durchdacht ist. In den überschwemmten Gebieten ist die nötige Stromversorgung zur Akku-Aufladung unmöglich, und auch Winterprobleme sind nicht noch gelöst.

Status quo.

Stellen wir uns mal vor, wir behielten den jetzigen Kurs bei: Alle Fahrzeuge werden auf Elektro-Antrieb umgestellt. Und alle Fahrzeuge haben entsprechend heute üblicher Konstruktion einen fest eingebauten Akku. Dann passiert der große Stillstand, sobald sich eine großflächige Schneekatastrophe im Winter ereignet.

So etwas ist extrem unwahrscheinlich? Irrtum! Denn unsere Winter verändern sich. Der wärmende Golfstrom wurde schwächer, und er hat sich etwas nach Westen verlagert. Die Kälte-Schäden an den Mittelmeerpflanzen auf der Insel Jersey zeigen die Auswirkungen eindrucksvoll. Was sich für uns auf dem Festland ändert:

Von Westen kommende Winde kühlen sich nun früher überm Festland ab. Deren die Feuchte kondensiert bei abnehmender Temperatur - als Regen oder Schnee. Bei einem stundenlangen Stau wegen Schneegestöber, in Schneewehen festgefahrenen Autos und Unfällen sind nach kurzer Zeit die Fahrstrom-Akkus leer. Damit fällt die Fahrzeugheizung aus, und der Innenraum wird kalt. Die Elektro-Autos lassen sich dann nicht einfach mit einem Kanister Sprit betanken.

Die meisten Fahrer und Mitfahrer können sich wahrscheinlich zu Fuß bis zum nächsten Ort bewegen. Andere werden hoffentlich mit Kettenfahrzeugen und Helikoptern vorm Tod durch Unterkühlung bewahrt. Aber wenn die Schneemassen dann endlich wegtauen - dann stehen die Elektrofahrzeuge immer noch mit leerem Akku auf den Autobahnen, auf den Landstraßen und auf den Feldwegen herum. Tagelang blockieren sie die Strecken. Mal eben nachtanken und dann wegfahren - das geht nicht. Bei heutigem Stand muss dann jedes einzelne Fahrzeug aufwendig weggeschleppt werden. Nur - wohin? Und wie finden Fahrzeug und Fahrer wieder zueinander? Bis so ein Chaos wieder geordnet ist, das dauert ... Wären da nicht Fahrzeuge mit Wechsel-Akkus ein klein wenig vernünftiger und praktischer?

Eine mögliche Problemlösung:

Wir brauchen nach meiner Ansicht so bald wie möglich verbesserte Fahrzeuge mit GENORMTEN WECHSEL-AKKUs für den Fahrstrom. Die Akku-Befestigung muss so beschaffen sein, dass ein kleiner Gabel-Hubwagen (Palettenwagen) genügt, um die Akkus aus den Fahrzeugen rasch heraus und wieder hinein zu bewegen. Das ist mit Linearführungen komfortabel realisierbar. Zweitens brauchen wir für diese Akkus mobile, transportable Ladestationen und oder dichtes Netz von Servicewagen der Verkehrsvereine, die im Idealfall mehrere volle Akkus auf der Ladefläche mitführen. -

Die Idee, für den Fahrstrom Wechsel-Akkus als Lösung Winter-typischer Probleme von Elektro-Fahrzeugen einzusetzen, stammt allerdings nicht von mir. Diese Idee hatte vor gut sechs Jahren Herr Dipl.-Ing. Petry, damals im Vorstand der EON. Mit ihm sprach ich darüber in der Pause während eines Smart-Home Symposiums, wo als Dekoration zwei Tesla Sportwagen ausgestellt waren.

Auch Normung ist nichts Neues. Daran denkt rasch jeder Ingenieur, der mal einen Dubbel gelesen hat. Aber die Idee der Befestigung der Akkus mit Linearführungen - die ist von mir. Auch von mir erdacht ist ein Konzept für Elektro-Tankstellen mit automatischem Wechselsystem für KFZ-Fahrstromakkus: https://www.antons.de/i/wechselkonzept-fahrstrom-akkus .

Getan hat sich hinsichtlich Wechsel-Akkus für den Fahrstrom bis heute leider wenig. Zu sehr steht dem noch das Denken in gewohnten Designs im Weg. Es gibt in Europa keine Serien-PKWs mit Fahrstrom-Wechselakkus! Akkus einheitlicher Form, die für Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller verwendbar sind, sind bei uns nur geträumte Zukunftsmusik. In China hingegen sind Fahrzeuge mit Wechsel-Akkus schon im Einsatz: https://www.automotiveit.eu/.../wechselbatterien-erobern...

Unkommentiertes Post Scriptum: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnsterl%C3%A4nder_Schneechaos und https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Jahrhundertwinter-Die-Schneekatastrophe-im-Winter-1978-79,schneekatastrophe222.html

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Dipl.-Ing. Arnold Antons VDI, 41564 Kaarst.